FAQ

Deine Fragen, unsere Antworten ...

Uns erreichen von Fans, Journalisten und Mitstreitern in spe immer wieder ähnliche Fragen. Hier beantworten wir die „frequently asked questions“ – unsere FAQ.

Wer veranstaltet die Karl-May-Spiele Bischofswerda?

Die Karl-May-Spiele Bischofswerda sind ein Projekt der Spielgemeinschaft „Gojko Mitic“ Bischofswerda e.V. Der Verein existiert seit 13. Juni 1993, dem Tag der ersten Aufführung und Geburtstag des Schirmherren Gojko Mitic. Vorsitzender ist seit Beginn Uwe Hänchen. Der Schauspieler Gojko Mitic unterstützt den Verein.

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Wie lautet der „Gründungsmythos“?

Ausführlich kann das in der Historie auf unserer Homepage nachgelesen werden. Die Kurzform:

Die ersten Karl-May-Spiele in Bischofswerda waren ein Schulprojekt. Die erste Vorstellung fand am 13. Juni 1993 statt – zufälligerweise der Geburtstag unseres späteren Schirmherren Gojko Mitic. Nach den Aufführungen an diversen Orten in und rund um Bischofswerda wollten die Schüler unbedingt weiter machen. Da nahezu alle Darsteller des ersten Projektes in der vierten Klasse waren, konnte es nicht mehr über die Schule laufen. Also wurde ein Verein gegründet. Bei einer öffentlichen Veranstaltung sprach Uwe Hänchen das Idol seiner Jugend an. Gojko Mitic antwortete spontan: „Für Kinder immer.“

Gojko Mitic ist im Osten die Identifikationsfigur für Western-Interessierte schlechthin. Seine Verbindungen zu Karl May sind auch vielfältig. Seine ersten Filme an der Seite von Pierre Brice und seine 15 Jahre als Winnetou in Bad Segeberg sind die wichtigsten Stationen.

Da Gojko Mitic aber auch schon immer für eine authentische Darstellung der Natives in den USA steht, ist er für uns ein wichtiges Vorbild. In der Darstellung des Indianeralltags bemühen wir uns um Genauigkeit. Auch vermitteln wir dieses Thema immer wieder aktiv an unsere Mitstreiter.

Als Gründungsdatum unseres Vereins wurde der Tag der ersten Premiere bestimmt – der Geburtstag des Schirmherren.

Ab 1994 waren wir auf der heutigen Waldbühne, die damals noch eine stillgelegte Sandgrube war. Dazu (und wie sich die Waldbühne entwickelt hat) sind auch viele Details und Geschichten in der Historie auf der Homepage zu finden.

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Was ist das künstlerische Credo der Karl-May-Spiele Bischofswerda?

Geschichten erzählen, die Menschen unterhalten und bewegen, ist für uns wichtiger/erfüllender als Kunst, die keinen interessiert.

Uns ist klar, dass wir keine hohe Schauspielkunst machen. Wir wollen Karl May und seinem Erbe gerecht werden. Und wir wollen unseren Besuchern eine spannende, abwechslungsreiche und auch inspirierende Inszenierung präsentieren.

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Wie viele Menschen sind an dem Projekt beteiligt?

Der Verein hat circa 190 Mitglieder, die alle vollständig ehrenamtlich arbeiten. Dazu kommen jedes Jahr Helfer, die während der Spielzeit hinter den Kulissen aktiv sind. Jedes Jahr stehen circa 80 Darsteller auf der Bühne, im Alter von bisher zwischen 8 Monaten und 80 Jahren.

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Woher kommen die Mitstreiter der Karl-May-Spiele Bischofswerda? Was machen sie sonst so?

Der Kern unserer Mitstreiter kommt aus dem Raum Bischofswerda/Bautzen. In dieser Gegend verteilt es sich aber weitläufig. Für viele ist es durchaus aufwändig, alle Termine zu gewährleisten. So entstehen Fahrgemeinschaften aus zum Beispiel Bautzen, Neustadt oder Neukirch.

Bei uns spielen Kinder und Jugendliche aus allen Schularten mit. Wir hatten schon Häuptlinge aus einer Förderschule neben einem Winnetou vom Gymnasium. Auch sind bei uns Mitstreiter aus allen sozialen Milieus dabei. Wir integrieren gebürtige Bischofswerdaer genauso wie Russlanddeutsche oder Flüchtlinge aus Afghanistan.

Unter den Erwachsenen sind Mediziner, Elektriker, Einzelhändler, Selbständige, Handwerker, auch Arbeitslose.

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Was motiviert die Mitstreiter, so viel Freizeit unentgeltlich für das Projekt zu opfern?

Die Motivationen sind sehr vielfältig. Bei den Darstellern spielt der Reiz des Theaters natürlich eine große Rolle, auch die Möglichkeit der Selbstverwirklichung und die Weltflucht.

Die meisten beschreiben aber vor allem das Gemeinschaftsgefühl im Verein als motivierend. Daher ist einigen öfter auch die Rolle egal. Sie wollen einfach dabei sein.

Manche kommen schon als Freunde zu uns. Viele Freundschaften entstehen aber auch im Verein und gehen dann darüber hinaus.

Es gibt auch nicht selten den Fall, dass eine ganze Familie mitmacht.

Bemerkenswert ist, dass viele, die jahrelang die Blutsbrüder Winnetou und Old Shatterhand gemeinsam spielen, sich auch oft eng anfreunden.

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Gibt es ein Kernteam bei Helfern und Darstellern?

Unter den Helfern gibt es ein Kernteam, das seit vielen Jahren die Schlüsselpositionen besetzt. Dazu zählen Leitung/Regie, Kasse, Presse, Ton- und Pyrotechnik, Actionszenen, Maske, Requisite, Kostüme, Ordner. In den meisten Bereichen wird aber auch immer wieder Hilfe gesucht. Zum Kernteam zählen auch die festen Partner, mit denen wir seit Jahren zusammenarbeiten: Jagdfalkenhof Hans-Peter Schaaf (Greifvögel), Marco Käsler (Kutschen), Konditorei Kalt und Sensens Imbissstube (Verpflegung), Feuerwehr Bischofswerda (Sicherheit und Wasserversorgung), Wasserversorgung Bischofswerda (Sanitäre Anlagen).

Unter den Darstellern haben wir allgemein viel Fluktuation. Allerdings stellen wir seit ungefähr zehn Jahren fest, dass sich ein harter Kern bei den Jugendlichen/jungen Erwachsenen bildet. Früher war es eher die Regel, dass mit dem Ende der Schulzeit die Darsteller auch ausscheiden. Doch mittlerweile bleiben viele länger dem Projekt verbunden und integrieren ihre Arbeit bei den Karl-May-Spielen in ihre Ausbildung, das Studium und die Arbeit. Das ist eine Entwicklung, die uns sehr freut. So wachsen auch gute Mitstreiter heran, die mehr Verantwortung als ihre eigene Rolle auf der Bühne übernehmen. Das stimmt uns positiv.

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Welchen Grundkonsens gibt es innerhalb des Teams der Karl-May-Spiele Bischofswerda?

Der Grundkonsens ist das gemeinsame Stemmen dieses großen Theaterprojekts. Zusammenhalt und Verantwortung sind sehr wichtig. Auch wenn es bei der Größe des Vereins natürlich interne Gruppierungen gibt, ist das Verhältnis zwischen allen freundschaftlich.

Allen ist das Ziel einer erfolgreichen Spielzeit sehr wichtig. Dazu gehört selbstverständlich auch, dass Probleme angesprochen werden und Kritik geübt wird.

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Wann ist immer Spielzeit?

Unsere Spielzeit beginnt immer zwei Wochen vor den Sommerferien in Sachsen. Letzter Spieltag ist der Sonntag nach der Zeugnisausgabe. In dieser Zeit finden 22 Vorstellungen statt.

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Wie lange dauert eine Vorstellung?

Eine Vorstellung kann zwischen 70 und 90 Minuten dauern – und ist immer kurzweilig.

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Was ist der Unterschied zwischen Kinderbesetzung und Jugendbesetzung?

Beide Besetzungen spielen das gleiche Stück. Alle Darsteller sind in jeder Vorstellung zusehen. In der Kinderbesetzung werden die Hauptrollen von jüngeren Kindern und Jugendlichen gespielt, meistens bis 16 Jahre. Die älteren Darsteller sind dort Kleindarsteller. In der Jugendbesetzung ist es umgekehrt: ältere Jugendliche und manchmal auch Erwachsene spielen die Hauptrollen, die unter 16-Jährigen sind eher Statisten.

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Gibt es Verpflegung und sanitäre Anlagen auf der Waldbühne?

Ja, auf der Waldbühne Bischofswerda gibt es während der Spielzeit Verpflegung. Von Bratwurst bis Westernpfanne, von Wasser bis Bier und von Zuckerwatte bis Eis ist alles vorhanden. Auch sanitäre Anlagen werden kostenlos zur Verfügung gestellt – um eine Spende wird gebeten.

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Wie viel kosten Parkplätze und Bus-Shuttle?

Nichts. Die Parkplätze in der Nähe der Waldbühne sind kostenfrei. Auch ein Busshuttle, der über Innenstadt, Bahnhof und Südvorstadt fährt, kann unentgeltlich genutzt werden.

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Ist die Waldbühne Bischofswerda barrierefrei?

Zum Teil. Wir haben während der Spielzeit direkt an der Bühne Behinderten-Parkplätze. Eine barrierefreie Toilette steht ebenfalls zur Verfügung. Wir haben für Rollstuhlfahrer spezielle Plätze. Allerdings befindet sich unsere Bühne im Wald. Die Wege sind daher nicht eben und teilweise aus Sand.

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Wem gehört die Waldbühne?

Wie Waldbühne ist Eigentum der Stadt Bischofswerda. Damit gehört sie zum öffentlichen Raum und ist für jeden frei zugänglich. Während unserer Spielzeit haben wir das Hausrecht. In dieser Zeit dürfen die Bühne und das angrenzende Areal aus Sicherheitsgründen nur teilweise betreten werden. Die Spielgemeinschaft „Gojko Mitic“ ist Hauptnutzer der Bühne und hat diese komplett aufgebaut.

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Finden auf der Waldbühne Bischofswerda auch andere Veranstaltungen statt?

Ja, in der Vergangenheit fanden viele Jahren im Anschluss an unsere Karl-May-Spiele auch Märchenspiele statt. Diese wurden vom Gründer Gut Wölkau veranstaltet.

Darüber hinaus haben bereits mehrere andere Veranstaltungen stattgefunden: Konzerte oder Gastspiele anderer Theatergruppen.

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Kann man auf der Waldbühne Bischofswerda auch selbst Veranstaltungen durchführen?

Ja, in Absprache mit der Stadt Bischofswerda und uns können Veranstaltungen auf der Waldbühne Bischofswerda durchgeführt werden. Wir vermitteln jederzeit auch die Kontakte unserer Partner.

Wir bitten um Verständnis, dass während unserer Endprobenphase und der Spielzeit keine externen Veranstaltungen stattfinden können.

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Wie lange dauern die alljährlichen Vorbereitungen: fürs Kernteam, für die Akteure und die gesamte Spielgemeinschaft?

Im Oktober wird das Textbuch ausgegeben und eine Vollversammlung des Vereins findet statt. Im November ist Rollenverteilung. Ab Januar probt die Kinderbesetzung und die Tanzgruppe jede Woche Dienstagnachmittag, außer in den Ferien. Dort müssen alle Darsteller mit Text dabei sein. Ab April beginnen die Proben für die große Besetzung: immer Samstagnachmittag und Sonntagvormittag – ebenfalls für alle Darsteller mit Text. Dazu kommen ab April für alle, die es betrifft, die Sonderproben am Samstagvormittag: Bogenschießen und Kampfprobe. Wenn ein gewisser Probenstand erreicht ist, sind auch die Toneinspiele dabei.

Ungefähr einen Monat vor der Premiere kommen die Kleindarsteller dazu, dann die Tiere, dann Pyrotechnik. An diesen Hauptproben sind alle Haupt- und Kleindarsteller beteiligt.

Nach der Spielzeit, die zwei Wochen umfasst, in denen wir 22 Vorstellungen spielen, haben die meisten Mitstreiter eine Sommerpause. Da entsteht die Endfassung des neuen Textbuches. Oft findet in dieser Zeit auch die gemeinsame Vereinsfahrt statt. Die Öffentlichkeitsarbeit, vor allem über die Sozialen Medien, ist eine ganzjährige Aufgabe.

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Wer darf mitmachen?

Grundsätzlich jeder, der Lust hat und genügend Zeit mitbringt. Daraus ergibt sich auch die lange Probezeit, da wir jeden mitspielen lassen. Wir schließen niemanden aus. Wir integrieren Schüler aus allen Schularten oder auch immer wieder Migranten. Talent spielt ebenfalls erstmal keine Rolle. Für diesen Ansatz braucht es allerdings eben Zeit.

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Wie kann man mitmachen?

Als Helfer kann jeder mitmachen. Uns ist wichtig, dass Mitstreiter nur Aufgaben übernehmen, denen sie zeitlich und inhaltlich gewachsen sind. Mitunter kann eine Kernaufgabe über das Jahr verteilt viel Zeit in Anspruch nehmen.

Darsteller rekrutieren wir bisher nicht besonders aktiv. Unsere Vorstellungen genügen derzeit als Werbung. Dadurch wecken wir immer wieder das Interesse von Kindern und Jugendlichen. Durch die Schülervorstellungen kommen auch viele zuschauen, die später Darsteller werden.

Es gibt keine Castings. Wirklich jeder kann mitmachen.

Um mitzumachen, sollte man sich über das Kontaktformular auf der Homepage (Stichwort: Allgemein) melden.

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Wer ist Uwe Hänchen?

Uwe Hänchen hat das Projekt initiiert. Er ist der Vorsitzende der Spielgemeinschaft „Gojko Mitic“ Bischofswerda e.V. In dieser Funktion verantwortet er das Gesamtprojekt. Eine Spielzeit der Karl-May-Spiele Bischofswerda findet unter seiner Leitung statt.

Er führt jedes Jahr Regie, wird dabei aber immer wieder von erfahrenen Darstellern oder professionellen Gästen unterstützt. Die meisten Textbücher unserer Stücke stammen aus der Feder Uwe Hänchens.

2017 ist ihm eine besondere Ehre zu Teil geworden. Er erhielt vom Bundespräsidenten den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz). Bei der Übergabe durch den Ministerpräsidenten Sachsens war auch der Schirmherr des Vereins, Gojko Mitic, anwesend.

Hauptberuflich ist Uwe Hänchen Pädagoge. Er unterrichtet Förderschüler bis zur 6. Klassenstufe. Auch als Diagnostiklehrer ist er tätig.

Uwe Hänchen ist auch Mitglied des Dresdner Tournee-Kabaretts „Die Kaktusblüte“.

Er hat bereits auf anderen Karl-May-Bühnen mitgespielt: Waldenburg, Hohenstein-Ernstthal, Waren. Auch seine Textbücher sind ebenfalls auf diesen Bühnen gespielt worden.

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Was hat der Schauspieler Gojko Mitic mit dem Projekt zu tun?

Gojko Mitic hat sich nach der ersten Spielzeit 1993, als ein Verein gegründet werden sollte, ohne Umschweife als Namensgeber und Schirmherr für das Projekt zur Verfügung gestellt. Seitdem unterstützt er die Karl-May-Spiele Bischofswerda, indem er immer wieder Öffentlichkeit herstellt und die Bühne oft besucht, um bei Proben zu helfen oder Vorstellungen anzuschauen.

Gojko Mitic ist vor allem für die älteren Erwachsenen im Verein eine wichtige Identifikationsfigur. Wir schauen auch mit den jungen Vereinsmitgliedern immer wieder die DEFA-Indianerfilme mit Gojko Mitic in der Hauptrolle, die in den 1960er und 1970er Jahren gedreht wurden.

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Wer ist der langjährigste Darsteller?

Ben Hänchen ist der einzige Darsteller, der seit der ersten Spielzeit 1993 bei jeder Inszenierung auf der Bühne stand. 1993 war er noch Vorschüler und fünf Jahre alt. Da im Anfangsjahr alle anderen Beteiligten an dem Schülerprojekt eine Hauptrolle hatten, war er damals der einzige Statist – er allein verkörperte den gesamten Stamm der Apachen.

Seit vielen Jahren ist Ben Hänchen als Darsteller eine feste Größe im Ensemble. Viele Stammzuschauer haben ihn auf der Bühne aufwachsen sehen. Mittlerweile führt er auch als Moderator durch das Vorprogramm. Er ist auch für die Kampfsequenzen auf der Bühne verantwortlich. Mit den betroffenen Darstellern erarbeitet er die Choreografien und studiert sie ein. Außerdem leitet Ben Hänchen das Team Öffentlichkeitsarbeit.

Hauptberuflich ist er Journalist. Als Moderator, Redakteur und Sprecher arbeitet er hauptsächlich im Radio für MDR Kultur und MDR Aktuell. Zum 100. Todestag Karl Mays erstellte er für den SWR ein Hörfunkfeature, in das auch seine eigene Geschichte bei den Karl-May-Spielen Bischofswerda einfloss.

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